Description
Excerpt from Eisik Scheftel, ein Jüdisches Arbeiterdrama in Drei Akten: Autorisierte Ubertragung aus dem Jüdischen Manuskript von Martin Büber
Ein Zimmer in Bisik Scheitels Kellerwohnung. Rechts an der Wand zwei Holzbetten, eines hinter dem anderen, mit zerlumpten Tüchern bedeckt. Die Bezüge auf den Kissen sind schwarz vor Schmutz. Im Vordergrund der kleine, dürftige Tisch ohne Tisch tuch mit drei Stühlen. Die ehemals rote Farbe dieser Möbel ist in ein schmutziges Grau mit mehr oder weniger roten Flecken über gegangen. Der Stuhl links ist ohne Lehne; an der linken Wand im Vordergrund eine kleine Kommode, auf der ein kleiner Spiegel und drei Messingleuchter stehen, hinter der Kommode, mehr zur Mitte des Zimmers gerückt, steht ein Stuhl. Daneben ist eine Tür, die in Zipes Zimmer führt. Im Hintergrund ein grosser russischer Ofen. Dessen Oeffnung der rechten Wand zugekehrt ist. Zwischen dem Ofen und der linken Wand ein Brettergerüste, auf dem gewöhnlich der alte Pinie hockt. In der Mitte der rück wärtigen Wand eine Tür, die auf den Flur und. Zu Dobes Zimmer führt. Zwischen dieser Tür und dem Ofen steht eine lange, schmale Küchenbank. Unter der Bank ein Eimer; auf der Bank ein paar Töpfe, zwischen Bank und Ofen einige Ofengabeln, Kohlen schaufeln und Besen. Ueber der Bank ein Wandbrett, darauf eine Kupferpfanne, ein Hackbrett und dergleichen. Rechts von der Tür ein gelber Schrank, oben hell, unten dunkler vor Schmutz. Ein Stückchen Glasscheibe im oberen rechten Winkel der Schranktür zeigt, dass früher einmal eine ganze Scheibe vorhanden war. Das jetzt vorhandene Loch ist von innen mit einem grossen, blauen Papier von verblasster Farbe verklebt. Zwischen dem Schrank und der Wand an der hinteren Wand hängen Kleider, teilweise mit einem schmutzig grauen und durchlöcherten Tuch überdeckt. Neben dem Schrank steht eine Wiege. Im Zimmer herrscht Halbdunkel, wie in jedem Kellerzimmer, dessen Fenster unter dem Strassenp?aster liegen. Die Scheiben sind grau, und nur an dem hellen in grün übergehenden Schein an den Fenstern erkennt man, dass draussen die Sonne scheint. Die weiss getünchten Wände sind mit Flecken von Rauch, Schimmel und Feuchtigkeit bedeckt. Ver räuchert ist auch die Zimmerdecke, von der der Kalkbewurf abfällt. An dem Fussboden ist nicht mehr zu erkennen, woraus er gemacht worden ist; aus Brettern zusammengefügt oder aus Ziegeln zu» sammengelegt, oder ist es die schwarze, kalte Erde? Im Zimmer herrscht nicht so sehr die Not, die sich schamvoll verbirgt, als viel mehr die Nachlässigkeit und die müde, stumpfe Verzweiflung.
About the Publisher
Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com
This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.
Ein Zimmer in Bisik Scheitels Kellerwohnung. Rechts an der Wand zwei Holzbetten, eines hinter dem anderen, mit zerlumpten Tüchern bedeckt. Die Bezüge auf den Kissen sind schwarz vor Schmutz. Im Vordergrund der kleine, dürftige Tisch ohne Tisch tuch mit drei Stühlen. Die ehemals rote Farbe dieser Möbel ist in ein schmutziges Grau mit mehr oder weniger roten Flecken über gegangen. Der Stuhl links ist ohne Lehne; an der linken Wand im Vordergrund eine kleine Kommode, auf der ein kleiner Spiegel und drei Messingleuchter stehen, hinter der Kommode, mehr zur Mitte des Zimmers gerückt, steht ein Stuhl. Daneben ist eine Tür, die in Zipes Zimmer führt. Im Hintergrund ein grosser russischer Ofen. Dessen Oeffnung der rechten Wand zugekehrt ist. Zwischen dem Ofen und der linken Wand ein Brettergerüste, auf dem gewöhnlich der alte Pinie hockt. In der Mitte der rück wärtigen Wand eine Tür, die auf den Flur und. Zu Dobes Zimmer führt. Zwischen dieser Tür und dem Ofen steht eine lange, schmale Küchenbank. Unter der Bank ein Eimer; auf der Bank ein paar Töpfe, zwischen Bank und Ofen einige Ofengabeln, Kohlen schaufeln und Besen. Ueber der Bank ein Wandbrett, darauf eine Kupferpfanne, ein Hackbrett und dergleichen. Rechts von der Tür ein gelber Schrank, oben hell, unten dunkler vor Schmutz. Ein Stückchen Glasscheibe im oberen rechten Winkel der Schranktür zeigt, dass früher einmal eine ganze Scheibe vorhanden war. Das jetzt vorhandene Loch ist von innen mit einem grossen, blauen Papier von verblasster Farbe verklebt. Zwischen dem Schrank und der Wand an der hinteren Wand hängen Kleider, teilweise mit einem schmutzig grauen und durchlöcherten Tuch überdeckt. Neben dem Schrank steht eine Wiege. Im Zimmer herrscht Halbdunkel, wie in jedem Kellerzimmer, dessen Fenster unter dem Strassenp?aster liegen. Die Scheiben sind grau, und nur an dem hellen in grün übergehenden Schein an den Fenstern erkennt man, dass draussen die Sonne scheint. Die weiss getünchten Wände sind mit Flecken von Rauch, Schimmel und Feuchtigkeit bedeckt. Ver räuchert ist auch die Zimmerdecke, von der der Kalkbewurf abfällt. An dem Fussboden ist nicht mehr zu erkennen, woraus er gemacht worden ist; aus Brettern zusammengefügt oder aus Ziegeln zu» sammengelegt, oder ist es die schwarze, kalte Erde? Im Zimmer herrscht nicht so sehr die Not, die sich schamvoll verbirgt, als viel mehr die Nachlässigkeit und die müde, stumpfe Verzweiflung.
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This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.
Details
Publisher - Forgotten Books
Author(s) - David Pinski
Hardback
Published Date -
ISBN - 9780267907731
Dimensions - 22.9 x 15.2 x 0.9 cm
Page Count - 109
Paperback
Published Date -
ISBN - 9781332544332
Dimensions -
Page Count -
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